Arten von Hunger

Die Arten von Hunger im intuitiven Essen

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Einer der Grundsätze beim intuitiven Essen lautet, dass du isst, wenn du hungrig bist. Aber was, wenn du nahezu immer Hunger hast? Sollst du dann wirklich ununterbrochen essen? Nein, natürlich nicht.  

In diesem Artikel möchte ich dir erklären, welcher Hunger beim intuitiven Essen überhaupt gemeint ist und welche verschiedenen Hunger-Arten es gibt. Denn nicht bei allen Arten von Hunger ist Essen eine gute Lösung.  

Die Auslöser deines Hungers


Tatsächlich gibt es mehr als körperlichen Hunger. Dein “Hungergefühl” kann verschiedene Auslöser haben, auf die es unterschiedlich zu reagieren gilt. (Lies dir diesbezüglich auch gerne hier meinen Artikel zum Essen aus Stress und Langeweile während der Corona-Zeit
 durch). Leider fehlt uns oft die Achtsamkeit dafür, sodass wir einfach immer bedenkenlos zum Kühlschrank laufen und uns etwas in den Mund schieben, wenn wir Hunger spüren. Wenn die Ursache allerdings nicht ein leerer Magen war, wird das Essen dieses Gefühl nicht verschwinden lassen. Deswegen ist es wichtig, angemessen auf die jeweilige Art deines Hungers zu reagieren. 

Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du hier unterscheiden kannst und herausfindest, um welche Hunger-Art es sich handelt. 

 

Hunger lässt sich in drei verschiedene Arten einteilen: 

  • Körperlicher Hunger 
  • Kopfhunger 
  • Seelischer bzw. emotionaler Hunger 

 

Körperlicher Hunger

 

Dein Körper signalisiert dir durch Hunger, dass er Energie benötigt. Diese Energie zieht er sich aus der Nahrung, die du zu dir nimmst. Denn so wie ein Auto Benzin benötigt, damit es funktionstüchtig ist und du losfahren kannst, braucht auch dein Körper Energie, um zu funktionieren.  

Wenn im intuitiven Essen die Rede davon ist, dass du bei Hunger essen sollst, ist der körperliche Hunger gemeint. Du merkst Körper-Hunger daran, dass sich dein Magen leer anfühlt. Eventuell fängt er auch an zu knurren, wenn du länger nichts gegessen hast und schon sehr hungrig bist – das muss aber nicht sein. Es kann aber auch sein, dass du dich nicht mehr richtig konzentrieren kannst, gereizt bist und dich irgendwie allgemein schwach fühlst. Vielleicht bekommst du auch leichte Kopfschmerzen.  

Du kannst dir in jedem Fall merken, dass sich körperlicher Hunger logischerweise auch durch körperliche Signale bemerkbar macht.  

Die Hungerzeichen von deinem Körper solltest du niemals versuchen, durch Willenskraft zu ignorieren. Wenn er dir Hunger signalisiert und damit sein Bedürfnis nach Energie bei dir anmeldet, iss etwas. Denn Essen ist die einzige Möglichkeit, diese Art von Hunger zu stillen. 

 

Kopfhunger


Nimmst du dein Bedürfnis nach Essen nicht in deinem Körper, sondern eher als Drang in deinem Kopf war, handelt es sich nicht um körperlichen, sondern um Kopfhunger. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn du ganz plötzlich Lust auf Schokolade hast – obwohl du eigentlich satt bist. 
 

Kopfhunger wird oft von über Sinneseindrücke von deinen Augen oder deiner Nase ausgelöst. Vielleicht kennst du das, dass du grundsätzlich richtig Hunger bekommst, wenn du an deinem Lieblingsbäcker vorbei gehst, wo es immer so lecker nach frisch gebackenen Brötchen duftet. Oder du schaffst es nicht, im Büro an dem Teller Donuts vorbei zu gehen, den deine Kollegin netterweise bereitgestellt hat... einfach, weil sie soooo lecker aussehen! 

Kopfhunger ist kein “echter” Hunger. Dein Körper braucht gerade nicht wirklich Energie in Form von Essen. Hier ist es wichtig, ein Bewusstsein zu entwickeln. Natürlich darfst du als intuitive Esserin auch essen, wenn etwas gut riecht oder lecker aussieht – auch, wenn du nicht körperlich hungrig bist. Denn wie du sicher weißt gibt es keine Verbote! Allerdings kannst du dich ganz bewusst gegen oder eben auch für das Essen aus Kopfhunger entscheiden, wenn du weißt, was in der jeweiligen Situation deinen Hunger ausgelöst hat.  

 

Seelischer bzw. emotionaler Hunger

 

Hier ist es eigentlich deine Seele, die Hunger hat. Allerdings hungert sie nicht nach Essen, sondern nach liebevoller Zuneigung und Aufmerksamkeit. Deine Seele zeigt dir, dass es ein ungestilltes Bedürfnis gibt, wo du genauer hinschauen darfst. Emotionaler Hunger tritt z.B. bei Stress, Trauer, Wut oder Langeweile auf. 

Die Verbindung zwischen Essen und Gefühlen bekommen wir schon von klein auf beigebracht und jedes Mal, wenn wir ein Eis zur Belohnung für unser aufgeräumtes Zimmer, Kuchen zur Feier des Tages an fröhlichen Geburtstagen oder einen Schokoriegel als Trost für die Schramme am Knie bekommen haben, wurde sie stärker. 

Dein Unterbewusstsein hat durch diese vielen kleinen Rituale gelernt, dass Essen nicht nur deinen Hunger stillen, sondern dich auch trösten, ablenken, belohnen, geliebt fühlen und Schmerz und Einsamkeit vergessen lassen kann. Darum neigen wir jetzt dazu, unsere Emotionen sofort durch Essen zu betäuben, anstatt sie bewusst wahrzunehmen.  

Schokolade kann dich zwar für einen kurzen Moment von deinem emotionalen Hunger ablenken, jedoch wird sie ihn nicht stillen können und dich in dieser Situation nicht satt machen.  

Wenn du gerade anfängst, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, findest du es vielleicht noch schwierig, körperlichen von emotionalem Hunger zu unterscheiden. In diesem Fall lade dir hier meinen kostenlosen 5-Schritte-Plan: “Frei von emotionalem Essen” herunter. Hier gebe ich dir nochmal viele hilfreiche Tipps zu dem Thema und du findest ein Selbstbeobachtungstagebuch, mit dem du direkt arbeiten kannst. 

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Eine kleine Übung

 

Das nächste Mal, wenn du ein Hungergefühl wahrnimmst, dass du nicht eindeutig zuordnen kannst, trinke ein großes Glas Wasser in ganz kleinen Mini-Schlückchen. Mach das ganz achtsam und achte darauf, wie deine Lippen das Glas berühren und sich das Wasser in deinem Mund anfühlt. Achte bewusst auf das schlucken und spüre, wie das Wasser durch deinen Hals fließt. 

Dieser Trick ist nicht neu, aber dennoch enorm wirkungsvoll. Probiere es unbedingt aus! Du wirst feststellen, dass dieses einfache Ritual schon genügt und die in den meisten Fällen gar keine Lust mehr hast, etwas zu essen. Es geht bei der Übung auf keinen Fall darum, körperlichen Hunger zu unterdrücken und durch literweise Wasser deinen Magen zu füllen. Das Wichtige ist, nicht beim ersten Essimpuls gleich zum Kühlschrank zu laufen, sondern dir eine kurze Pause zwischen Impuls und Handlung zu verschaffen. Häufig reicht diese kurze Zeit schon aus, um aus der Gewohnheitsschleife auszusteigen und mehr Achtsamkeit in die Situation zu bringen. 

 


Mir ist nochmal wichtig zu sagen, dass jede dieser Hunger-Arten wirklich als Hunger real ist.
Das bedeutet, du bildest dir deinen Hunger nicht ein. Das Gefühl ist wirklich da! Allerdings ist es immer hilfreich, wenn du weißt, um welche Art von Hunger es sich handelt. Denn nur so kannst du dich aktiv entscheiden, wie du darauf reagieren möchtest.
 

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Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen und als ersten Schritt ein Bewusstsein für die verschiedenen Arten von Hunger geschaffen. Schreib mir in die Kommentare: Fällt es dir schwer, körperlichen Hunger von “falschem” Hunger zu unterscheiden? Oder gibt es etwas, was dir gut dabei geholfen hat? Lass uns gerne dazu austauschen und gegenseitig unterstützen! 

 

Alles Liebe 

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